Kennen Sie die Geschichte von Peter Bichsel «Ein Tisch ist ein Tisch»? In dieser beschliesst ein Mann, Gegenstände umzubenennen. So benennt er sein Bett eines Tages in Bild um und geht abends ins Bild. Dem Stuhl sagt er nun Wecker usw. usf. Am Ende der Geschichte versteht ihn niemand mehr.
Wieso ich Ihnen diese Geschichte in Erinnerung rufe? Weil ein Plan ein Plan ist, wie ein Tisch ein Tisch ist. Verwechseln Sie ihn nicht mit dem Leben. Wenn Sie z.B. abends nicht alle To-Dos erledigen konnten, kritisieren Sie sich nicht dafür. Doch lernen Sie jeden Tag besser, realistische Pläne zu schmieden, die Sie abends zufrieden Ihr Tagwerk abschliessen lassen.
Vielleicht führen Sie auch eine sogenannte Bucket List? Also haben sich Dinge vorgenommen, die Sie in Ihrem Leben unbedingt erleben oder tun wollen? Eine solche Wunschliste kann uns die Lebensführung erleichtern und uns Prioritäten setzen lassen. Nun ja, sie kann aber auch zur Belastung mutieren, wenn wir meinen, wir müssten sie abarbeiten und das Potenzial von Wünschen oder Träumen verkennen: Manche Wünsche und Träume drängen nicht nach Erfüllung. Ihnen genügt, uns als Wunsch oder Traum zu erfreuen. Oder aber sie lösen sich mit der Zeit auf.
Also, ein Grund mehr mutig zu sagen: Ein Plan ist ein Plan. Verwechseln wir ihn nicht mit unserem Leben!
© Nicole Gilgen, lic. phil, Fachpsychologin für Coaching-Psychologie FSP