Bern, Dezember 2018
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie das wäre, wenn Sie sich und Ihr Leben weniger mit Idealvorstellungen vergleichen würden? Was wäre anders? Glauben wir dem dänischen Philosophen Søeren Kierkegaard, sind wir glücklicher und zufriedener, wenn wir uns weniger oder gar nicht vergleichen. Das glaube ich auch. Ideale und normative Vorstellungen geben uns Tag für Tag vor, was wir wie rasch in welcher Qualität erschaffen sollten; wie wir uns verhalten oder wie unser Leben verlaufen sollte. Haben wir diese Vorstellungen abends nicht erfüllt, nicht alle Punkte von unserer To-Do-Liste abgehakt oder mussten einem Schicksalsschlag ins Auge blicken, fordert uns das auf, uns mit dem auseinanderzusetzen und wenn möglich anzufreunden, was tatsächlich ist. Wer hat denn schon gesagt, ein Leben an der Sonne mit Bestnoten, erfüllten To-Do-Listen sei ein gutes? Auch an einem schattigen Plätzchen kann man es sich gemütlich einrichten und von dort aus wirken. Erlauben Sie sich bereits, ab und an aus Ihrem Gedankenkorsett auszubrechen und zu sich und Ihrem Leben zu stehen? Ich übe mich Tag für Tag in diesem Annehmen und Akzeptieren. Weil ich realisiert habe, wie oft ich und auch andere Erfahrungen und Begebenheiten immer wieder an Idealvorstellungen messen und wie unzufrieden oder gar unglücklich das macht; wie erleichternd es ist, zu sagen: «Das bin ich und das ist mein Leben. Egal, was andere hierzu finden. Es ist jetzt so.»
Und das ist es, was ich Ihnen mitgeben möchte: Ich möchte Sie darin bestärken, zu sein und zu werden, wer Sie sind. Ungeachtet dessen, was andere dazu meinen. Wie also wollen Sie oder wir unsere Schritte anders tun, damit sie zu der Spur führen, die unsere eigene ist?
© Nicole Gilgen, lic. phil, Fachpsychologin für Coaching-Psychologie FSP